Eine Analyse der regionalen Gehaltsdaten in Südkorea zeigt erhebliche Unterschiede im Durchschnittseinkommen. An der Spitze steht Dong-gu in Incheon mit einem Durchschnittsgehalt von 70,6 Mio. KRW, dicht gefolgt von Bug-gu in Ulsan. Im Gegensatz dazu befinden sich die Regionen mit den niedrigsten Gehältern hauptsächlich außerhalb der großen Metropolregionen, was auf eine starke wirtschaftliche Konzentration hindeutet. Diese Daten verdeutlichen die wirtschaftliche Kluft zwischen den industriellen Zentren und ländlicheren Gebieten des Landes.

Das Durchschnittsgehalt ist der rechnerische Mittelwert aller Gehälter in einer bestimmten Gruppe, Region oder einem Unternehmen. Es wird berechnet, indem die Summe aller Gehälter durch die Anzahl der Gehälter geteilt wird und dient als wichtiger Indikator für das Einkommensniveau und die wirtschaftliche Lage.
Die Einkommensverteilung in Südkorea weist eine deutliche Konzentration auf bestimmte Wirtschafts- und Industriezentren hin. Die vorliegenden Informationen zeigen, dass Regionen mit einem hohen Anteil an produzierendem Gewerbe, Technologieunternehmen oder wichtigen Logistikknotenpunkten tendenziell die höchsten Durchschnittsgehälter aufweisen. Dies spiegelt die Struktur der südkoreanischen Wirtschaft wider, die stark von exportorientierten Industrien wie Schiffbau, Automobilproduktion und Halbleitertechnologie geprägt ist.
Starke wirtschaftliche Konzentration in Industriezentren
An der Spitze der Gehaltsskala stehen Gebiete wie Dong-gu in Incheon und Bug-gu in Ulsan. Incheon ist als wichtige Hafenstadt und Standort des internationalen Flughafens ein zentrales Logistikdrehkreuz für das ganze Land. Dong-gu beherbergt zudem große Industrieanlagen, darunter Werke von Hyundai Steel und anderen Schwerindustrieunternehmen, was das hohe Lohnniveau erklärt. Ähnlich verhält es sich mit Ulsan, das als industrielle Hauptstadt Südkoreas gilt. In Bug-gu sind die Hauptwerke von Hyundai Motors sowie zahlreiche Zulieferer der Automobilindustrie angesiedelt, was zu einer hohen Dichte an gut bezahlten Arbeitsplätzen im Ingenieur- und Produktionsbereich führt. Auch die Präsenz von Schiffbauunternehmen trägt zum Wohlstand der Region bei. Diese Konzentration von Schlüsselindustrien in bestimmten Bezirken führt zu einem lokalen Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte und treibt die Löhne in die Höhe.
Das Lohngefälle zwischen Stadt und Land
Ein markantes Merkmal der Daten ist das ausgeprägte Gefälle zwischen den Metropolregionen Seoul, Incheon und Gyeonggi und dem Rest des Landes. Während zentrale Bezirke Seouls wie Jongno-gu und Yeongdeungpo-gu, in denen viele Unternehmenszentralen, Finanzinstitutionen und Regierungsbehörden ansässig sind, hohe Gehälter aufweisen, fallen die ländlicheren Provinzen deutlich ab. Dieses Phänomen ist nicht untypisch für Industrienationen, aber in Südkorea besonders ausgeprägt. Die Urbanisierung und die Konzentration von hochqualifizierten Arbeitsplätzen in der Hauptstadtregion haben eine Sogwirkung, die es für ländlichere Gebiete schwierig macht, wirtschaftlich aufzuholen. Regionen in Provinzen wie Jeollabuk-do oder Gangwon-do liegen am unteren Ende der Skala, da dort die Wirtschaftsstruktur stärker von Landwirtschaft oder Tourismus geprägt ist, Sektoren mit tendenziell niedrigerem Lohnniveau.
Sozioökonomische Auswirkungen und Parallelen zu Deutschland
Dieses regionale Ungleichgewicht hat weitreichende sozioökonomische Folgen. Es beeinflusst die Lebenshaltungskosten, die Immobilienpreise und die Abwanderung junger Talente aus ländlichen in städtische Gebiete. Eine ähnliche, wenn auch historisch anders begründete Entwicklung lässt sich in Deutschland beobachten. Auch hier gibt es ein deutliches Wohlstandsgefälle, beispielsweise zwischen den wirtschaftsstarken Metropolen wie München oder Hamburg und strukturschwachen Regionen, insbesondere in den östlichen Bundesländern. Während in Deutschland politische Maßnahmen wie der Solidaritätszuschlag versuchten, diese Unterschiede abzumildern, steht Südkorea vor der Herausforderung, nachhaltige Entwicklungsstrategien für seine weniger industrialisierten Regionen zu entwickeln, um eine ausgewogenere nationale Wirtschaft zu fördern. Die Konzentration von Wohlstand und Chancen in wenigen Zentren kann langfristig zu sozialen Spannungen und einer Schwächung des nationalen Zusammenhalts führen.
Wichtige Erkenntnisse
Hohe Gehaltskonzentration
- Die höchsten Durchschnittsgehälter werden in Industrie- und Logistikzentren gezahlt.
- Dong-gu (Incheon) und Bug-gu (Ulsan) führen das Ranking an, was auf die dort ansässige Schwer- und Automobilindustrie zurückzuführen ist.
- Unternehmenszentralen in Metropolen wie Seoul tragen ebenfalls zu hohen lokalen Gehältern bei.
Regionale Disparitäten
- Es besteht ein deutliches Lohngefälle zwischen den Metropolregionen und ländlicheren Provinzen.
- Regionen außerhalb der großen Wirtschaftszentren weisen signifikant niedrigere Durchschnittsgehälter auf.
- Diese Ungleichheit spiegelt die starke Urbanisierung und die Konzentration von hochqualifizierten Arbeitsplätzen wider.
Bedeutung der Industrien
- Die Wirtschaftsstruktur einer Region bestimmt maßgeblich das Lohnniveau.
- Exportorientierte Branchen wie Schiffbau, Automobilindustrie und Technologie sind die Haupttreiber für hohe Gehälter.
- Regionen mit einem Fokus auf Landwirtschaft oder Tourismus liegen tendenziell am unteren Ende der Gehaltsskala.
Top-Rangliste
Nr. 1 Dong-gu ₩70,6 Mio.
Dong-gu in der Metropole Incheon ist der Spitzenreiter im nationalen Gehaltsvergleich. Das außergewöhnlich hohe Durchschnittsgehalt von 70,6 Millionen Won ist hauptsächlich auf die starke Präsenz der Schwerindustrie zurückzuführen. Der Bezirk beherbergt große Stahlwerke, darunter Anlagen von Hyundai Steel, sowie zahlreiche Unternehmen aus dem Maschinenbau und der Logistikbranche. Die Nähe zum Hafen von Incheon, einem der größten und wichtigsten Handelshäfen Südkoreas, macht Dong-gu zu einem strategischen Zentrum für Export und Import, was die Ansiedlung gut zahlender Industrie- und Logistikunternehmen weiter begünstigt.
Nr. 2 Bug-gu ₩65 Mio.
Bug-gu, ein Bezirk in der Industriestadt Ulsan, sichert sich den zweiten Platz mit einem Durchschnittsgehalt von 65 Millionen Won. Diese Region ist das Herz der südkoreanischen Automobilindustrie. Hier befindet sich das weltweit größte Automobilwerk von Hyundai Motor Company, was eine enorme Anzahl hochqualifizierter und gut bezahlter Arbeitsplätze schafft. Zusätzlich sind in Bug-gu zahlreiche Zulieferer und verbundene Dienstleister angesiedelt. Die starke Konzentration der Automobil- und Schiffbauindustrie macht Ulsan zu einer der wohlhabendsten Städte des Landes und Bug-gu zu ihrem Epizentrum.
Nr. 3 Icheon ₩63,8 Mio.
Icheon in der Provinz Gyeonggi-do überrascht auf dem dritten Platz mit einem Durchschnittsgehalt von 63,8 Millionen Won. Anders als die erst- und zweitplatzierten Regionen ist Icheon weniger für Schwerindustrie als vielmehr für seine Rolle als Zentrum der Halbleiterindustrie bekannt. Die Stadt ist ein wichtiger Standort für SK Hynix, einen der weltweit größten Hersteller von Speicherchips. Die hochtechnologische und kapitalintensive Natur dieser Branche erfordert hochqualifizierte Ingenieure und Fachkräfte, was das Lohnniveau in der gesamten Region deutlich anhebt und Icheon zu einem der Top-Verdiener-Standorte macht.
Nr. 4 Jongno-gu ₩62,4 Mio.
Jongno-gu ist einer der zentralsten und historischsten Bezirke Seouls und erreicht mit 62,4 Millionen Won den vierten Platz. Das hohe Gehaltsniveau hier ist nicht auf Industrie, sondern auf die Konzentration von Unternehmenszentralen, Finanzinstituten, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden zurückzuführen. Als traditionelles Zentrum von Politik und Wirtschaft beherbergt Jongno-gu die Hauptsitze vieler großer koreanischer Konzerne (Chaebols). Die hohe Dichte an hochbezahlten Positionen im Management, in der Finanzwelt und im öffentlichen Sektor macht diesen Bezirk zu einem der einkommensstärksten in der Hauptstadt.
Nr. 5 Suwon ₩61,5 Mio.
Suwon, die Hauptstadt der Provinz Gyeonggi-do, belegt mit einem Durchschnittsgehalt von 61,5 Millionen Won den fünften Platz. Der Wohlstand der Stadt ist untrennbar mit Samsung Electronics verbunden, dessen Hauptsitz und riesiger Forschungscampus, die „Digital City“, sich hier befinden. Als globales Zentrum für Technologie und Innovation zieht Suwon Talente aus der ganzen Welt an und bietet hochbezahlte Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung, Ingenieurwesen und Management. Die Dominanz von Samsung und die damit verbundenen Zulieferer und Technologieunternehmen prägen die Wirtschaftsstruktur und das hohe Einkommensniveau der Stadt.
Rang | Name | Indikator | Unterindik. |
---|---|---|---|
1 | ![]() | ₩ 70 Mio. 581 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 2.6 Bio. |
2 | ![]() | ₩ 64 Mio. 956 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 6.1 Bio. |
3 | ![]() | ₩ 63 Mio. 790 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 7.1 Bio. |
4 | ![]() | ₩ 62 Mio. 407 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 24.9 Bio. |
5 | ![]() | ₩ 61 Mio. 504 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 31.1 Bio. |
6 | ![]() | ₩ 60 Mio. 812 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 35.6 Bio. |
7 | ![]() | ₩ 58 Mio. 833 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 32.7 Bio. |
8 | ![]() | ₩ 54 Mio. 330 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 27.7 Bio. |
9 | ![]() | ₩ 54 Mio. 198 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 27.7 Bio. |
10 | ![]() | ₩ 53 Mio. 842 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 9.1 Bio. |
11 | ![]() | ₩ 52 Mio. 865 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 3.3 Bio. |
12 | ![]() | ₩ 52 Mio. 568 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 3.1 Bio. |
13 | ![]() | ₩ 52 Mio. 290 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 51.5 Bio. |
14 | ![]() | ₩ 50 Mio. 976 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 4.6 Bio. |
15 | ![]() | ₩ 50 Mio. 544 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 23.1 Bio. |
16 | ![]() | ₩ 50 Mio. 421 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 3.4 Bio. |
17 | ![]() | ₩ 49 Mio. 302 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 18.2 Bio. |
18 | ![]() | ₩ 48 Mio. 626 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 2.4 Bio. |
19 | ![]() | ₩ 47 Mio. 893 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 4.2 Bio. |
20 | ![]() | ₩ 47 Mio. 886 Tsd. | Lohn ges. - ₩ 14.5 Bio. |