Dieses Chart zeigt die ewige Rangliste der Pitcher mit den meisten Siegen (Wins) in der Geschichte der Major League Baseball (MLB). An der Spitze thront Cy Young mit einer unerreichbaren Marke von 511 Siegen, was die Dominanz der frühen Baseball-Ära verdeutlicht. Die Liste wird von Spielern aus dem frühen 20. Jahrhundert dominiert, wie Walter Johnson und Grover Alexander, deren Karrieren in einer Zeit stattfanden, in der Pitcher weitaus mehr Spiele starteten und beendeten als heute. Moderne Pitcher sind in den oberen Rängen selten zu finden, was den Wandel in der Pitching-Strategie über die Jahrzehnte unterstreicht.
Ein 'Sieg' (Win) wird im Baseball dem Pitcher zugeschrieben, der im Spiel war, als sein Team die endgültige Führung erzielte und diese bis zum Ende des Spiels nicht mehr abgab. Der Starting Pitcher muss in der Regel mindestens fünf Innings absolviert haben, um für den Sieg qualifiziert zu sein. Diese Statistik ist ein traditioneller Indikator für den Erfolg eines Pitchers.
Die Statistik der gewonnenen Spiele, im Englischen als „Wins“ bezeichnet, ist eine der ältesten und traditionsreichsten Metriken zur Bewertung der Leistung eines Pitchers im Baseball. Sie misst direkt den Erfolg eines Werfers im Kontext seines Teams und war über ein Jahrhundert lang der Goldstandard für die Beurteilung von Pitching-Exzellenz. Ein Blick auf die historische Rangliste der meisten Siege offenbart jedoch mehr als nur individuelle Leistungen; sie erzählt die Geschichte der Evolution des Baseballs selbst.
Die Ära der unantastbaren Rekorde
Die Spitzenplätze der ewigen Siegesliste werden von Namen wie Cy Young (511 Siege), Walter Johnson (417) und Grover Alexander (373) besetzt. Diese Zahlen wirken aus heutiger Sicht astronomisch und praktisch unerreichbar. Der Grund dafür liegt in den fundamental anderen Bedingungen der sogenannten „Dead-Ball Era“ im frühen 20. Jahrhundert. Damals bestanden Pitching-Rotationen oft nur aus vier Werfern, und von einem Starter wurde erwartet, dass er das Spiel, das er begann, auch beendete. Komplette Spiele (Complete Games) waren die Norm, nicht die Ausnahme. Pitcher warfen oft über 300 oder sogar 400 Innings pro Saison, eine Arbeitslast, die heute undenkbar wäre. Diese immense Nutzung ermöglichte es den Legenden von damals, Sieg um Sieg anzuhäufen und Rekorde aufzustellen, die für die Ewigkeit gemacht zu sein scheinen.
Der Wandel zur Spezialisierung im modernen Baseball
Mit der Zeit hat sich die Strategie im Baseball grundlegend verändert. Die Einführung der Fünf-Mann-Rotation, die zunehmende Bedeutung von statistischer Analyse und ein größeres Bewusstsein für die Gesundheit der Spieler führten zur Ära der „Pitch Counts“ und der Spezialisierung des Bullpens. Ein Starting Pitcher wird heute selten über 100-110 Würfe in einem Spiel hinaus eingesetzt, unabhängig von seiner Leistung. Stattdessen kommt eine Kette von spezialisierten Relief Pitchern – Middle Relievers, Setup Men und Closer – zum Einsatz, um eine Führung über die letzten Innings zu sichern. Diese Entwicklung hat die Möglichkeit für einen einzelnen Pitcher, eine hohe Anzahl von Siegen in einer Saison oder Karriere zu erzielen, drastisch reduziert. Die 300-Siege-Marke, die einst als erreichbares Ziel für Elite-Pitcher galt, ist heute zu einem fast mythischen Meilenstein geworden, den nur noch eine Handvoll Werfer in der modernen Ära erreicht hat.
Internationale Talente und die Zukunft der Rangliste
Während die traditionellen Baseball-Nationen wie die USA, die Dominikanische Republik und Japan weiterhin die meisten Talente hervorbringen, wird der Sport immer globaler. Spieler aus der ganzen Welt, einschließlich Europa, finden ihren Weg in die MLB. Auch wenn Deutschland bisher keine dominante Rolle im Pitching der MLB gespielt hat, ist die wachsende Popularität des Sports weltweit ein Zeichen für die Zukunft. Berühmte deutsche Spieler wie Max Kepler zeigen, dass der Weg in die beste Liga der Welt offen ist. Diese Globalisierung könnte langfristig auch die Entwicklungsstrategien für Pitcher beeinflussen und neue Arten von Athleten in den Sport bringen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass selbst die talentiertesten internationalen Pitcher jemals die historischen Sieg-Rekorde angreifen können, da sich die grundlegende Struktur des Spiels zu sehr verändert hat. Die Rangliste der meisten Siege bleibt somit ein faszinierendes Denkmal für die Geschichte und Entwicklung des Baseballs.
Wichtige Erkenntnisse
Historische Dominanz
- Cy Youngs Rekord von 511 Siegen gilt als einer der unbrechbarsten Rekorde im gesamten Sport.
- Die Top-Positionen der Liste werden fast ausschließlich von Pitchern aus der Ära vor 1950 eingenommen.
- Die enorme Anzahl an kompletten Spielen und Innings in der frühen Baseball-Geschichte war der Hauptgrund für die hohen Siegeszahlen.
Wandel in der Pitching-Strategie
- Moderne Pitcher werfen deutlich weniger Innings pro Saison aufgrund von Fünf-Mann-Rotationen und Pitch-Count-Limits.
- Die Einführung spezialisierter Relief Pitcher und Closer hat die Anzahl der Siege für Starter reduziert.
- Das Erreichen von 300 Karrieresiegen gilt heute als außergewöhnliche Leistung und als sicheres Ticket für die Hall of Fame.
Top-Rangliste
Nr. 1 Cy Young 511 G
Denton True „Cy“ Young ist der Namensgeber des prestigeträchtigsten Preises für Pitcher, und das aus gutem Grund. Seine 511 Siege sind der unangefochtene Rekord in der MLB-Geschichte und gelten als unerreichbar. Während seiner Karriere von 1890 bis 1911 war Young ein Inbegriff von Ausdauer und Beständigkeit. Er warf in einer Ära, in der von Pitchern erwartet wurde, dass sie Spiele beenden, was seine unglaubliche Anzahl von 749 kompletten Spielen belegt. Youngs Rekord ist nicht nur eine Zahl, sondern ein Symbol für eine vergangene Epoche des Baseballs.
Nr. 2 Walter Johnson 417 G
Walter Johnson, bekannt als „The Big Train“, war für seine überwältigende Geschwindigkeit und seinen sanften, seitlichen Wurfstil bekannt. Er spielte seine gesamte 21-jährige Karriere für die Washington Senators und dominierte die American League mit einer Leichtigkeit, die nur wenige vor oder nach ihm erreichten. Seine 417 Siege sind die zweitmeisten in der Geschichte und seine 110 Shutouts sind ein Rekord, der wahrscheinlich nie gebrochen wird. Johnson war ein Vorbild an sportlicher Fairness und gilt als einer der größten Pitcher aller Zeiten.
Nr. 3 Grover Alexander 373 G
Grover Cleveland Alexander, oft „Old Pete“ genannt, war ein Meister der Kontrolle und einer der dominantesten Pitcher der National League in den 1910er und 1920er Jahren. Trotz seiner Epilepsie und seines Kampfes mit Alkoholismus sammelte er 373 Siege, was ihm den geteilten dritten Platz in der ewigen Rangliste einbringt. Seine Rookie-Saison 1911, in der er 28 Spiele gewann, ist bis heute eine der besten in der Geschichte. Alexander war bekannt für seine Fähigkeit, gegnerische Schlagmänner mit präzisen Würfen und strategischem Geschick auszutricksen.
Nr. 3 Christy Mathewson 373 G
Christy Mathewson war das Gesicht der New York Giants in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Er war nicht nur für seine herausragenden Fähigkeiten auf dem Feld bekannt, sondern auch für seinen tadellosen Charakter, der ihm den Spitznamen „The Christian Gentleman“ einbrachte. Mathewson perfektionierte einen Wurf namens „Fadeaway“ (heute als Screwball bekannt) und nutzte ihn, um 373 Siege zu erzielen. Seine Leistung in der World Series 1905, bei der er drei komplette Shutouts warf, ist legendär und zementierte seinen Status als einer der größten Pitcher aller Zeiten.
Nr. 5 Warren Spahn 363 G
Warren Spahn ist der siegreichste Linkshänder in der Geschichte des Baseballs mit 363 Siegen. Seine Karriere ist bemerkenswert, da er erst im Alter von 25 Jahren seinen ersten vollen MLB-Saison spielte, nachdem er im Zweiten Weltkrieg gedient hatte. Spahn war für seine Langlebigkeit und seine intelligente Herangehensweise an das Pitching bekannt. Er gewann 13 Mal 20 oder mehr Spiele in einer Saison. Sein berühmtes Zitat „Hitting is timing. Pitching is upsetting timing“ fasst seine Philosophie perfekt zusammen und beschreibt, wie er über zwei Jahrzehnte lang erfolgreich war.
| Rang | Name | Indikator | Unterindik. |
|---|---|---|---|
1 | 511 G | 906 Spiele | |
2 | 417 G | 802 Spiele | |
3 | 373 G | 696 Spiele | |
3 | 373 G | 636 Spiele | |
5 | 363 G | 750 Spiele | |
6 | 362 G | 621 Spiele | |
7 | 361 G | 697 Spiele | |
8 | 355 G | 744 Spiele | |
9 | 354 G | 709 Spiele | |
10 | 342 G | 600 Spiele | |
11 | 329 G | 741 Spiele | |
12 | 328 G | 531 Spiele | |
13 | 326 G | 623 Spiele | |
14 | 324 G | 807 Spiele | |
14 | 324 G | 774 Spiele | |
16 | 318 G | 864 Spiele | |
17 | 314 G | 777 Spiele | |
18 | 311 G | 656 Spiele | |
19 | 310 G | 527 Spiele | |
20 | 307 G | 565 Spiele |





